Historisch hergeleitet wurde das Schloss Bernegg seit je her über eine tangentiale Erschliessung erreicht. Die historisch entwickelte Raumtypologie wird in repräsentative Bereiche sowie extensiv genutzte Flächen gelesen. Diese legen sich ähnlich eines Filters um das Schloss. Davon abgeleitet werden neu drei Gürtel um die Anlage definiert, welche wie Filter im Zusammenspiel harmonieren und doch jeder eigenständig funktioniert. Die Filter unterscheiden sich in Strukturreichtum und Intensivität der Nutzungsansprüche. Diese steht im Zusammenhang mit der notwendigen Unterhaltspflege und ist gegen aussen hin von abnehmender Intensität. Im Zusammenspiel ermöglichen die Filter Einblicke und Sichtbeziehungen mit dem Schlossgebäude und seiner Anlage.
Die Freiraumstrukturen formulieren klar lesbare Nutzungstypologien und verschmelzen diese zu einer landschaftlichen Einheit. Der Schlossgarten formuliert sich als repräsentativer Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Parkanlage umrahmt den Schlossgarten mit markanten Einzelbäumen welche gesäumt von alternierend geschnittenen Wiesenflächen und Strauchpflanzen ein spannendes Landschaftsbild geben. Obstwiesen dienen als strukturreicher Gürtel der Anlage und stehen für das traditionelle Landschaftsbild des Kantons Thurgaus. Die bestehende Obstwiese wird auf der Südseite der Schlossanlage erweitert. Durch das Anordnungsraster der Bäume entstehen visuelle Verbindungsachsen, welche von aussen zum Schloss führen.
Die Erschliessungsstrasse erscheint in einem schlichten Erscheinungsbild und bindet sich nahtlos in das weitere Wegesystem ein. Die Zufahrtsstrasse zum Schloss macht den Auftakt über einen gepflasterten Strassenabschnitt und führt gesäumt durch eine Baumreihe aus Pappeln hinauf zum Schloss. Die Eingangssituation wird neu organisiert und das historische Eingangstor frontal zur Erschliessungsstrasse gestellt. Das Nebengebäude verliert dadurch an Wichtigkeit gegenüber dem Hauptgebäude und rückt in den Hintergrund.